2010 Aporien der Liebe

Ein junger Griechischer Philosoph wunderte sich über Joulia Strauss: „Who are you?! You are the discourse itself“.


„Uraufführung des ältesten altgriechischen Musikfragments in Berlin“, ein „live“ Beitrag beinhaltete ein gesungenes und auf der Lyra gespieltes Stück, einen Vortrag, welcher behilflich war, die Schönheit der Struktur der pythagoreischen Maschine der Liebe zu verstehen, und ein Kleid, das in lydischer Art proportioniert ist und ein Teil des komplexen Prozesses der Fortentwicklung der Musiknotation bildet, die Joulia Strauss gemeinsam mit dem Philosoph Martin Carlé vollzieht. Die Performancekleidskulptur blieb als böser Entzug einer dynamischen Anwesenheit, aber zugleich als Werk mit einer Spur des Ethos in dem Ausstellungsraum liegen. Sie überging in eine Serie von Fotos, welche die Operation des Kurzschlusses zu dem aktuellen Diskurs um die „Aporien der Liebe“ vollziehen: indem sie die aporetischesten Verkörperungen aus dem Marcus Steinwegs Buch mit dem gleichnamigen Titel sind (S. Abb.) und die Grenze zwischen epistemé und techné, Theorie und Praxis, Philosophie und Kunst feierlich überschreiten!

Joulia Strauss vollzog damit Experimente der Anwendung der Theorie des Subjekts: wenn die romantische Liebe der Fundamentalismus der Moderne ist, so sind die kalligrafischen Zitate auf dem Körper des Subjekts seine traditionellen logozentrischen Ornamente…