2010 Welcome to the Mediterranean Basin

“It is a big momentum of transition. A change in art that starts from Athens. How happy I am, and proud of the artists. They have deep knowledge and are not driven by the art market, but by the Gods.
(Strauss, Sky Radio Athens, 2010)


Die aus Silberdraht zusammengelötete „Zweite Delphische Hymne an Apollon“ ist ein Teil des Skulpturensystems der „Mathematischen Operationstiere“. Die Arbeit versammelt fünf Paare von hypolydischen Schildkröten und fünf lydische Hunde in einem Kreis. Die Charaktere verkörpern die Modulationsstruktur der Zweiten Delphischen Hymne an Apollon, welche sich hinter den Notenzeichen verbirgt und sich unseren Ohren entzieht. Altgriechische Musiknotation ist vor allem die Notation von Harmonie, die sich somit als eine performative Skulptur offenbaren kann. Die nur in Bruchstücken erhaltene Hymne ist als Skulptur nach seiner erhaltenen Struktur rekonstruiert und weiterentwickelt.

Videodokumentation der Skulptur:

Ein archaischer Hund trägt Melodie aus den Ritualen um 600 v.Chr. Er berührt zögerlich zwei Schildkröten, der lydische Teil 1 übergeht in den Hypolydischen 2 und so fort. Glieder der Tierkörper zeigen die Dynamik des Melos und die schönen Momente der Transformation zwischen den Tonarten (Modulation) als verschiedene Zustände von Mischwesen.

Die Flosse einer Schildkröte (oerótato pterígio), ist zugleich des einen Hundes (skiláki) Pfote, welche langsam zu einem aristokratischen Schwanenfuß aus der Hypophrygischen Tonart wird. Am Ausklang des archaischen Teils „hilft“ der Drache Python der Kulturrevolution und verändert den von Limenios komponierten klassischen Verlauf, um den Mythos, den Hymnos, und die Skulptur fortzuentwickeln. Der zehnte, letzte Teil tritt als ein wilder Hund (2010 n.Chr.) auf. Er beißt in den Schwanz seines Vorfahren und schließt damit die Komposition.

Die schwebende Skulptur wird nur als Licht wahrgenommen, da tausende von Spektralpartikeln ihre Drahtoberfläche verhüllen. Die Geometrie wirft Schatten in 3 Richtungen und bewegt sich mit der Melodie, den Ausstellungsraum in eine 3D Animation verwandelnd. Die Skulptur in Bewegung beinhaltet Ethos und wirkt als ein Dispositiv der Harmonia.