2012 Occupied Berlin Biennale 7

Die Berlin Biennale 7 war ein für Berlin einmalig offener Raum für die Zusammenkunft von Kunst und Protest. Aufgrund ihres antikapitalistischen Verzichts auf die der Logik des Kunstmarktes, wurde sie von den Journalisten systematisch und oberflächlich diskreditiert, während im Gebäude der Institution KW, und in zahlreichen öffentlichen Räumen Berlins ein Prozess stattgefunden hat, über den wir nur staunen können. Joulia hat in diesem teilnehmen können und stellt selektiv aus ihrer Perspektive zusammen:


DIE 7. BERLIN BIENNALE WIRD BASISDEMOKRATISCH UMGESTALTET

Nach mehr als der Hälfte der Laufzeit der 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst haben die globalen Bewegungen die hierarchische Struktur der Biennale insofern infrage gestellt, als dass sie einen Schritt in Richtung Horizontalität angeregt haben. „Horizontalität“ meint die Auflockerung von Machtstrukturen weg von Führungshierarchien – Beschlüsse werden durch Gruppenkonsens gefasst. In diesem Experiment wurden die Positionen der KuratorInnen gegenüber den Bewegungen von „Occupy Biennale“ geändert und eine Reihe von Asambleas ins Leben gerufen, in denen unter Teilnahme von AktivistInnen und MitarbeiterInnen die Arbeitsbedingungen überdacht werden sollen. Das Experiment beabsichtigt, die bestehenden kulturellen, institutionellen und wirtschaftlichen Hierarchien aufzulockern und die 7. Berlin Biennale mit ihrem Anspruch in Einklang zu bringen, Kunst vorzustellen, „die tatsächlich wirksam ist, Realität beeinflusst und einen Raum öffnet, in dem Politik stattfinden kann“ (Artur Żmijewski in der Berlin Biennale Zeitung „Act for Art“).
Das Experiment wurde von Mitgliedern der Occupy/M15-Bewegungen, die Teil der 7. Berlin Biennale sind, als Antwort auf die entmachtende Situation initiiert, die vor allem in Berlin als „Menschenzoo“ bekannt geworden ist. Weiter lesen

Eine von Hunderten der kollektiven Aktionen von KünstlerInnen und AktivistInnen aus der ganzen Welt:
Feierlichkeiten Im PergamonMuseum! Kunst und Kultur für alle!

Es gibt einen berühmten Schatz in Berlin, der als Pergamonaltar bekannt ist. Dieses riesige Relief aus dem alten Griechenland stellt den Kampf zwischen den Giganten und den olympischen Göttern dar. Im späten 19. Jahrhundert wurde der Pergamonaltar an seinem ursprünglichen Ort in der heutigen Türkei abgebaut und nach Berlin auf die Museuminsel gebracht. Seitdem wurde er als symbolische Darstellung der Macht durch Deutschland und die Sowjetische Union genutzt und missbraucht. Der Pergamonaltar gilt als ein Symbol der Verschiebung und Bestezung der Kultur durch den Einfluss von Eliten. Es gab einen Aufruf, um ihn der Türkei zurückzugeben.
Wir möchten mit unserer Aktion die Frage nach dem Kolonialismus und der Veruntreuung von Kunst und Kultur stellen. Wir möchten unsere Solidarität mit der türkischen Gemeinde, die unter Rassismus und Gentrifizierung leidet, zeigen. Wir möchten an dem Altar den Sieg der Basisdemokratie und des Gemeinsamen segnen.

Weitere Informationen über Aktionen im öffentlichen Raum