2008 Cat-Notation

In Zusammenarbeit mit Martin Carlé


Die altgriechischen Notenzeichen werden durch ein Set ausdrucksstarker Katzengesichter ersetzt und in eine 3D-Umgebung überführt. Nach den mit Hilfe heutiger Simulationstechnologien rekonstruierten Intervallverhältnissen unterschiedlicher antiker Tonarten wurden Synthetische Skulpturen proportioniert. Die 3D-Skulpturen stellen mathematische Operationstiere dar. Die Glieder dieser Tiere bewegen sich exakt nach dem melodischen Verlauf der altgriechischen Musikfragmente und führen so zum ersten Mal in der Geschichte der Notation den Charakter einer Tonart vor. Die Cat-Notation befreit das Wesen der altgriechischen Musik aus dem Gefängnis der Repräsentation und offenbart uns das Wunder der Modulation, indem wir den Wechsel ethisch wohlunterschiedener Tonarten innerhalb derselben Melodie an Tierverwandlungen erfahren. Sie zeigen, wie die ‘verlässlichen Gesetze der Schönheit’, die es im Zusammenfallen von Musik, Mathematik und Zeit gibt, nun in der Skulptur reinkarnieren.

„So this is what the Germans have been up to.“
Financial Times, 2. August 2008.

Die Ausstellung „Cat-Notation“ fand in der COMA-Galerie parallel zum Projekt „Notation“ der Akademie der Künste Berlin statt und bildete eine Sonderausstellung des gleichnamigen Projekts am ZKM | Zentrum für Kunst- und Medientechnologie, Karlsruhe. „Cat-Notation“ wurde auch im Rahmen der Konferenz „Absolut Jena“ im Zeiss Planetarium in Jena präsentiert.